Holidays without barriers
Von WALTER ZWICKNAGL ALPBACH.
"Schon beim Hausbau vor sechs Jahren haben wir auf behindertengerechtes Wohnen besonderen Wert gelegt", sagt die gebürtige Bayerin Claudia Moser, die den Alpbacher Tischler in Amerika kennen lernte. "Beim Bauen profitierte ich von meinen Erfahrungen aus meinem bisherigen Berufsleben", fügt Markus Moser, dem die Behinderteneinrichtungen in den USA imponierten, hinzu. Im Dezember 1998 konnte das Ehepaar erstmals im Wildbachhof in Inneralpbach Ferienwohnungen vermieten.
"Angehörige von Behinderten schauen sich des öfteren einige Zeit vorher die Wohnungen an, um später nicht enttäuscht zu sein", erzählen die zwei Inneralpbacher. Das Gütesiegel "Goldener Rollstuhl" bekamen sie vom Verein zur Förderung körperbehinderter Menschen übrigens schon im Oktober 1999 verliehen.
Spontan machten sie jetzt auch beim Wettbewerb des Sozialministeriums mit. Für ihre baulichen Maßnahmen erhielten sie von Minister Herbert Haupt in Wien eine Urkunde und einen Geldbetrag überreicht. "Die rollstuhlgerechten Ferienwohnungen sind über den Haupteingang mittels einem behindertengerechten Aufzug oder über den Gartenweg erreichbar. Wir schauten auf eine großzügige Raumgestaltung, spezielle Türgriffe und Lichtschalter und Steckdosen auf einer Einheitshöhe von 85 Zentimetern", zeigt Markus Moser auf. Die Betten sind verschiebbar und in der Höhe verstellbar. Natürlich muss die Dusche befahrbar sein. Tische, Waschbecken und Küchenzeile sind unterfahrbahr. Lob zollte den engagierten Vermietern auch der Alpbacher Rollstuhlfahrer Sepp Margreiter, der die Anlagen testete und keine Mängel feststellte.
Begeistert von den Einrichtungen zeigte sich eine 15-köpfige Gruppe aus dem Raum Frankfurt am Main, die mit acht RollstuhlfahrerInnen in den Wildbachhof in Inneralpbach kam. "Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen", stellte Martin Langreiter für die integrative Gruppe der Fraternität aus Gern/Eggenfelden in einem Schreiben fest.
"Dass es auch eine Terrasse mit Grillmöglichkeit gibt, ist für viele eine Überraschung. Wir wollen einfach nur, dass die Erholungstage für Menschen, die sonst wenig mobil sind, optimal ausfallen", sagt Markus Moser. Und er denkt schon laut über die eine oder andere Verbesserung nach. "Natürlich waren die beiden Preise, die wir bisher bekamen, ein Ansporn für weitere Aktivitäten", meint seine Gattin.
Bewertet wurden die eingereichten Projekte aus ganz Österreich übrigens von Behinderten selbst, Vertretern mehrerer Behindertenorganisationen, Architekten, Journalisten und Vertretern des Sozialministeriums. Dabei ging es auch um Dienstleistungen und innovative Projekte.